2005 übernahm Andi Sölva das elterliche Weingut, und seit 2007 vinifiziert er als Individualist seine Trauben selbst. Einfach aus dem Anspruch heraus, die Einzigartigkeit und Vielfalt der Region um den Kalterer See selbst aufzeigen zu wollen. Er begleitet die Trauben in ihrem Wachstum, unterstützt die natürlichen Prozesse und arbeitet ausschließlich qualitätsorientiert. Sein Ziel blieb es bis heute, die Trauben stets bei optimaler Reife zu ernten.
Andi Sölvas Betrieb ist nicht groß: Vieles macht er selbst, vom aufmerksamen Beobachten der Vegetation bis zur akribischen Handselektion. Daher ist die Menge auf etwa 8.000 Flaschen limitiert.
Andi Sölva ist tief verwurzelt. In seinem Beruf und in seiner Heimat. Und er liebt den ursprünglichsten Wein seines Ortes: den Kalterersee. Bei ihm wachsen die Trauben für diesen Klassiker – wie könnte es anders sein – auf beinahe 100 Jahre alten Rebstöcken.
Der Kalterersee ist kein reinsortiger Wein. Die Reben im Weinberg sind so gepflanzt, dass bei der Ernte Trauben der Sorten Großvernatsch, Kleinvernatsch und Grauvernatsch zusammen gelesen und dann vergoren werden. Dazu kommen maximal 15 % andere analoge Rebsorten, die zugesetzt werden können.
Die Farbe des Kalterersee geht vom hellen, klaren, bis zum leuchtenden, kräftigen Rubinrot. In der Nase erinnert er an Kirschen und Johannisbeeren. Typisch sind auch die mehr oder weniger stark ausgeprägten Mandeltöne und die zarten Veilchenaromen. Getrunken wird der Kalterersee meist jung.
Andi Sölva bekommt mit seinem Wissen und den natürlichen Grundlagen im Weinberg Kalterersee-Weine in die Flasche, die in den Folgejahren zur Höchstform auflaufen. Und dann gar einige Jahre ihren Höhepunkt halten können.
Die Weinberge liegen in und um Kaltern. Die Lagen Plantaditsch und Pulvernai (ca. 300 m Meereshöhe) sind mit alten Rebstöcken der Sorten Groß- und Mittervernatsch und ein Teil mit Cabernet Franc und Tannat bepflanzt. In der Riegel Malga (ca. 530 m Meereshöhe) werden ausschließlich Weißburgundertrauben kultiviert. Die dritte Lage auf ca. 420 m Meereshöhe ist in Oberplanitzing. Dort wird seit 2008 Riesling angebaut.
Eine Besonderheit ist „Viribus Unitis“, die Zusammenarbeit mit Norbert Kofler vom Weingut Kiemberger in Terlan, aus der bisher eine Cuvée aus Lagrein und Tannat, eine Cuvée aus Chardonnay, Sauvignon, Weisser Burgunder und Riesling sowie ein Rosé hervorgegangen sind.
Jeder Wein hat grundsätzliches Potential zur Einzigartigkeit. Denn Wein zeigt an, was für Augen und Ohren nicht sichtbar ist. Er legt dar, was im Boden seit Jahrtausenden verborgen liegt, was in der Natur im abgelaufenen Jahr geschehen und was im Keller des Weinbauern seit der Lese vor sich gegangen ist. Die Methoden der Weinherstellung sind beschränkt, und trotzdem hat jeder Winzer seinen Stil.
Meine Weine sind authentische Weine. Die an Berg und See erinnern. Weine, die überraschen und gleichzeitig eine tiefe Ruhe ausstrahlen. Weine, die meine Handschrift tragen.
Eine Hommage an frühere Weinbaugenerationen, die teils noch echte Künstler waren. Weine, gewachsen auf jungen Rebstöcken auf Kalkschotter. Im Holzfass ausgebaut.
Porphyr mit wenig Humus und Feinerde dienen den Rebstöcken dieses Weines als karger Untergrund. Daraus entsteht ein leicht mineralischer, sehr facettenreicher Riesling. Inhaltlich stark und von guter Konstitution, standfest im Abgang.
Pulvernai und Plantaditsch nennen sich die Riegel, in denen wir von diesen teils 100 Jahre alten Reben die Trauben für einen köstlichen Kalterersee-Wein ernten. Ein klassischer Kalterersee mit der ihm eigenen Feinheit und Eleganz.
Sea wird nach Richtlinien der Kalterersee-Charta produziert. Die Kalterersee-Charta ist ein Qualitätsverprechen an alle Weinliebhaber.
Die Trauben für diesen Wein werden ausschließlich in einem zweiten Erntetermin in den Lagen Pulvernai und Plantaditsch geerntet. Das bewirkt einen höheren Reifegrad und ist fast schon eine Spätlese.
Erbe und Auftrag wird nach Richtlinien der Kalterersee-Charta produziert. Die Kalterersee-Charta ist ein Qualitätsverprechen an alle Weinliebhaber.
Das Weingut für diesen Wein liegt im Riegel Pulvernai auf ca. 300 m Meereshöhe. Die Reben wurden im Jahr 2000 auf dort vorherrschenden Kalkschotterböden gepflanzt. Ausbau und Lagerung auf der Feinhefe erfolgen im Holzfass bzw. in Barriques bis zur Abfüllung. Sattes Kirschrot, erdig-fruchtig-würziges Aroma. Am Gaumen optimales Spiel zwischen Tannin und Säure.
Ein zartes Strohgelb eröffnet das feinstrukturierte Bouquet von Holunderblüten, gelbem Apfel, Grapefruit und Pfirsich. Am Gaumen gut strukturiert und lang anhaltend, mit kühner, herzhafter Note. 8 Monate lang in französischer Eiche gereift.
Sein Strohgelb mit goldenen Reflexen ist der Auftakt zu einem Bouquet von Quitte, Feige und Aprikose. Erfrischende Anklänge von Lavendel und Eukalyptus mit einem Hauch von Honig und Vanille vervollständigen eine ungewöhnliche und überraschende Nase. Birgt eine Brise Spannung, angetrieben von neckischer Frische. Der Alkohol ist sehr gut eingebunden. Gärung im Edelstahl und Holz, 17 Monate Reifung im Edelstahl, Barriques und Tonneaux.
Rubinrot mit violetten Reflexen. Das Bouquet hat eine klare Sortenprägung, die sich aus lebendigen Noten von Kirsche, Himbeere, Veilchen und schwarzem Pfeffer zusammensetzen. Ebenso typisch am Gaumen, etwas rustikal und mit einem Hauch von Bittermandel. Gereift in Stahl sowie französischen und lokalen Eichenfässern.
Lebhaftes Terrakotta lässt am Gaumen Pfeffer, Nelken und Muskatnuss auftauchen, zwischen einem Hauch von Leder und einer intensiven Fruchtigkeit von Beeren, vor allem Brombeere. Ausgleichend dazu raues und dichtes Tannin. Zäh und straff füllt er den Mund aus, langsam verklingt er zu Aromen von getrockneten Feigen. Nach der Spätlese reift er 22 Monate lang in französischer und lokaler Eiche.
Die feine, transparente, rubinrote Farbe ist der Auftakt zu einem faszinierenden Aromenspektrum. Mit Anklängen von schwarzen Früchten, Maulbeere, Sauerkirsche, Pflaume und Brombeere, gefolgt von Noten von dunkler Schokolade, süßem Tabak, Rhabarber und Ansätzen von Nelken, die das Bouquet abschließen. Der Geschmack ist würzig, mit einer anmutigen Frische. Reifes und edles Tannin mit einer angenehm bitteren Spur, das den Schluck bis zum Abgang begleitet. Lange, 30-monatige Reifezeit im Barrique.
Kaltern ist vielfältig. Wie seine Weine.
Viel Sonne und der nachmittägliche Gardaseewind Ora beeinflussen hier am Kalterer See das Wachstum ebenso wie die Fallwinde vom Mendelkamm, die innerhalb eines Tages auch schon mal für 20 °C Temperaturunterschied sorgen können.
Ebenso speziell sind die Böden. Hier finden wir tiefgründige Kalkschotterböden, mal mit höheren Sandanteilen, mal mit mageren und dann wieder mit höherem Lehmanteil vor. Am Nordende von Kaltern sind die Böden dann endgültig vulkanischen Ursprungs, mager und mineralisch.
Das alles ergibt vier großräumige Weinbauzonen mit jeweils ähnlichen Bedingungen. Zwei, wo entweder nur Rot- oder nur Weißweine wachsen, und zwei Mischgebiete. Angebaut wird von 215 m bis auf Lagen über 500 m Meereshöhe. Die Ausrichtung ist meist nach Süden hin offen und nach Norden geschützt. Damit Reben und Trauben an die 1.800 Sonnenstunden im Jahr genießen können.
Über 500 m Meereshöhe beginnt das klassische Weißweingebiet von Kaltern. Hier finden sich Kalkschotterböden mit höherem Lehmanteil. Charakteristisch sind der hohe pH-Wert und eine gute Speicherfähigkeit für Nährstoffe. Hier trifft Süden auf Norden. Abendliche Fallwinde von der 2000 m hohen Mendelkette bringen an heißen Spätsommertagen merkliche Abkühlung.
Hier am Nordende von Kaltern bestehen unsere Böden teilweise aus verwitterten vulkanischen, charakteristisch rötlichen Porphyrelementen. Diese Böden sind ein guter Wärmespeicher und zugleich sehr durchlässig für Wasser und Luft.
Auf den teils ansteigenden Höhenlagen zwischen 215 und 315 m Meereshöhe liegt das klassische Kalterer Rotweingebiet. Auf diesen tiefgründigen Kalkschotterböden, die der Gletscher hierher verfrachtet hat, entfalten die heimischen Sorten für den Kalterersee ihr höchstes Potenzial, ebenso wie die internationale Rebsorte Cabernet Franc. Das mediterrane Klima am See mit viel Sonne und dem nachmittäglichen Wind ist für diese Sorten besonders wichtig.
Weingut Andi Sölva
Barleiterweg 24, 39052 Kaltern am See
+39 349 323 32 46
info@andisoelva.com
Weinverkostung, Kellerbesichtigung und Ab-Hof-Verkauf gegen Voranmeldung möglich. Max. 8 Personen. Rebfläche: 1,3 ha.